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Brigitte Zypries - Bundestagsabgeordnete für Darmstadt-Dieburg

Wanderung am 8. Juli 2012

Vierzig neugierige Wanderer begaben sich mit mir am zweiten Wandertag, dem 8. Juli, auf die Spuren der Waldenser. Pünktlich zur Begrüßung am Ober-Ramstädter Naturfreundehaus durch Stadtrat Helmut Eichler hatte der Himmel ein Einsehen und stellte die Gewitter ein. Neue Gesichter und alte Bekannte konnte ich willkommen heißen. Unter ihnen auch den Ober-Ramstädter Bürgermeister Werner Schuchmann. Dann legte ich die Führung für diesen Tag in die Hände von Carola Lautenschläger.

Die großartige Aussicht am Naturfreundehaus konnten wir leider nur kurz genießen, wir hatten ja einiges vor und setzen uns schnell in Bewegung.

 



Bei schönstem Wanderwetter erwartete uns die Bilderbuchlandschaft des vorderen Odenwalds.

Eindrucksvoll erzählte Frau Lautenschläger an verschiedenen Haltepunkten auf der elf Kilometer langen Strecke von der beschwerlichen Wanderschaft ihrer Vorfahren - den Waldenser Familien aus Val Pragela in den Kottischen Alpen. Durch ein Verbot ihrer Glaubensgemeinschaft waren sie im 17. Jahrhundert gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Zwei Jahre waren sie unterwegs, bevor sich die fünfzig Familien in den Gemeinden Hahn, Wembach und Rohrbach niederlassen konnten.
Die große Waldenser-Schutzhütte, am Hugenotten- und Waldenserpfad  gelegen, lädt heute zum Ausruhen und zur Besinnung ein.  Sie steht an einer historisch bedeutsamen Stelle. Im Jahre 1699 verteilten hier die Ältesten ihre Sippen per Losentscheid auf die Gemeinden Hahn, Wembach und Rohrbach.

Bei dem kurzen Besuch in der Wembacher Kirche fiel eine Besonderheit der Waldenser-Gemeinde auf.

Außer dem Altarbild gibt es keine weiteren Abbildungen im Kirchenraum.

Über die Pragelatostraße erreichten wir dann das Waldenser-Museum in Rohrbach, in dem sehr anschaulich und liebevoll die Geschichte der Waldenser-Kolonie zusammengetragen ist. Das Museum und der Wanderweg halten nicht nur die Erinnerung an die Geschichte der Waldenser wach, sie erinnern uns auch daran, dass Unterdrückung und Vertreibung aus Glaubensgründen bis heute in anderen Teilen der Welt existieren. Auch darüber haben wir noch diskutiert, als wir im Biergarten der 'Krone' zusammen saßen. Ein gelungener Tag mit vielen kulturellen Eindrücken.

 


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